Hier ein kleiner Nachbericht vom 2010er ELEVEN-3D MASTERS. Das 3D-Bogensport-Magazin hat diesen (leicht gekürzt) über das  in seiner Ausgabe 1/2010 veröffentlicht.

ELEVEN-3D MASTERS 2010

Das 3D MASTERS ist ein spezielles 3D Turnier für sportlich ambitionierte Bogenschützen. 28 anspruchsvoll gestellte Scheiben, ein klares Reglement und eine überschaubare Anzahl an Bogenklassen erwarteten die Teilnehmer am 28. Februar im norddeutschen Stolzenau.

Das 3D MASTERS ist ein verbandsunabhängiger Wettbewerb. Über 40% der Teilnehmer sind eingeladene Topschützen aus dem 3D- und Feldbereich.
Die Hauptleitlinien des 3D MASTERS sind:

  • nur Hightech-Bögen sind zugelassen
  • Keine Holzpfeile, keine Longbows, keine Holzrecurves
  • wenige Klassen mit entsprechend großer Konkurrenz
  • Regeln nach IFAA/DFBV mit kleinen Anpassungen

Viele der Teilnehmer trafen auf Grund der langen Anreise bereits am Samstag ein. Das Veranstalter-Team hatte im Hotel zur Post ein kleines Buffet organisiert und zum geselligen Abend geladen, an dem Erfahrungen ausgetauscht und Bekanntschaften vertieft werden konnten. Nebenbei galt es am Messestand die aktuellen APA Compoundmodelle zu begutachten.

 

Gelände und Parcours

„Letztes Jahr war Wald, dieses Mal ist Wasser!"
Krokodil am Eis

Das Gelände rund um den See einer ehemaligen Kiesgrube war Austragungsort des Turniers. Eine über zwei Brücken erreichbare Insel beherbergte die ersten 11 Targets. Freie Flächen mit unregelmäßigem Bewuchs, ein kleiner Teich und ein Stück Tannenwald zeichneten diesen Teil des Parcours aus. Nach einem langen Schuss übers Wasser zurück aufs „Festland" ging es dann auf einer Weide weiter. Rund um den See waren einige kürzere Ziele aufgestellt, am Ende der Runde erwartete die Schützen ein weiteres Highlight: auf der Spitze eine Landzunge stand auf Höhe des Wasserspiegels eine Schneeziege. Danach waren unter anderem noch zwei kleine Krokodile auf einer Sandbank zu erlegen.
Die Entfernungen lagen zwischen 10 und 68 Metern. Das flache Gelände bot selten einen natürlichen Backstop, so dass viele Schüsse in Richtung der freien Wasserfläche gingen. Waren die Targets hier zwar entsprechend nah gestellt, forderte dies den Schützen doch einiges an Nervenstärke ab. Verfehlte man das Tier, war der Pfeil in der Regel weg. Der Parcours war übrigens komplett mit den 3D-Targets des ungarischen Herstellers Eleven bestückt.

 

Die Wertung

Das ELEVEN-3D MASTERS 2010 war als Zweipfeilrunde mit Innenkillwertung ausgeschrieben. Für die Killzone gab es 10 Punkte, für die Vitalzone 8 Punkte und für einen Körpertreffer 5 Punkte je Pfeil. Beide Pfeile wurden gewertet, präzises Schätzen der Entfernungen und eine saubere Schießtechnik waren also gefragt.

Das Turnier

Schneeziege am See

Nach einer kurzen Ansprache wurden die Gruppen an ihre Scheiben geführt. Mit dabei ein Fernsehteam des Norddeutschen Rundfunks, welches die Gruppe um Henning Lüpkemann (Sherwood BSC), Uli Gobel (SV Union Seesen 03) und Elmar Harbecke (Team AG) begleitete, um für einen Bericht für das Abendmagazin zu drehen. Pünktlich um 9.30 Uhr fiel der Startschuss. Nun zeigte sich, dass die Teilnehmer nicht nur mit dem Parcours, sondern auch mit dem Wetter zu kämpfen hatten. Immer wieder gab es Regenschauer und am Nachmittag wurde auch der Wind stärker. Das Orkantief Xynthia kam näher. Wer jetzt noch im Parcours war musste auf die immer seltener werdenden Pausen zwischen den Böen warten. Ziemlich geschlaucht kam gegen 16.30 Uhr die letzte Gruppe zurück. Kurze Zeit später konnten die Sieger geehrt werden, danach machten sich die meisten Schützen wieder auf den oft langen Weg nach Hause.

 

Preise

Das ELEVEN-3D MASTERS war als Preisgeldturnier ausgeschrieben. Abhängig von der Anzahl der Starter einer Klasse wurde ein Teil des Startgeldes nach einem Verteilungschlüssel an die vorderen Plätze ausgeschüttet. So erhielt zum Beispiel der Sieger Compound unlimited Herren 170€ und noch der Zwölftplazierte bekam seinen Einsatz zurück. Dazu konnten die Veranstalter eine Reihe wertvoller Sachpreise verteilen, unter anderem drei OK-Stabilisatorsysteme. Die Anstrengung des Tages hatte sich also zumindest für die vorderen Plätze gelohnt.

 

Sieger

Siegerehrung der Compound unlimited Herren (v.R. Michael Döppler, Dirk Stuckmann, Christian Heinke und André Grawinkel).

Die magische 500 Punkte Grenze wurde unter diesen Wetterbedingungen verständlicherweise nicht geknackt. André Grawinkel (Sherwood BSC) siegte mit 493 Punkten in der Klasse Compound unlimited vor Christian Heinke (Bowhunting Chiemgau) und Dirk Stuckmann (Bogensportzentrum Hochrhein). Bei den Damen behielt Vorjahressiegerin Karmen de Maaré (Bowhuntingteam Unicorn) die Oberhand. Bei den Recurve unlimited Herren konnte sich der DSB Feldschütze Henning Lüpkemann locker gegen den amtierenden IFAA Europameister Dennis v/d Sande (Bowhuntingteam Unicorn) durchsetzen.
Die Platzierungen bei den Recurve blank Herren zeigen, dass es waschechte Bowhunter-Schützen auch bei einer Präzisionswertung mit den Stringwalkern aufnehmen können. Hier gewann Michael Goerke (PfeilundBogenwelt Dortmund) knapp vor dem DSB-Blankbogner Jürgen Vollmann von den Achimer Bogenschützen wiederum dich gefolgt von den Bowhuntern Walter Grave und Andreas Marquardt. Die Damenklasse gewann Martina Kluwe (CDB Marl).
Der Teilnehmer mit der weitesten Anreise startete bei den Compound blank Herren. IFAA Field-Europameister Gary Hart war für das ELEVEN-3D MASTERS extra aus Wales angereist. Er erreichte Platz 3 knapp hinter Hubert Montag (SC Grün-Weiß Paderborn) und etwas weniger knapp hinter Andreas Gotthardt (Team AG), der mit seinem Ergebnis auch in der Compound unlimited Klasse im vorderen Drittel gelandet wäre.

Foto: Siegerehrung der Compound unlimited Herren (v.R. Michael Döppler, Dirk Stuckmann, Christian Heinke und André Grawinkel).

 

Fazit

Henning Lübkemann und das NDR Fernsehteam

Das ELEVEN-3D MASTERS war auch 2010 ein voller Erfolg. Viele Teilnehmer sprachen begeistert vom Wettbewerb und der Organisation und wollen auch im nächsten Jahr dabei sein. Hier einige Stimmen:

„Der Turniertag war ebenso perfekt organisiert wie der Abend vorher. Der Ablauf passte, das Gelände habt ihr bestens genutzt. Ich kann nicht einen Schuss "leicht" nennen. Nicht bei der Wertung - hart aber herzlich. Was ihr mit dem zweiten 3D-Masters auf die Beine gestellt habt verdient allerhöchsten Respekt. Ich bin sicher, in ein, zwei Jahren hat das 3D-Masters Kultstatus erreicht. Ich freue mich, wenn ich wieder bei der nächsten Auflage dabei sein darf."
Elmar Harbecke (Team AG)

„Es hat mal wieder alles gepasst.Die Informationen auf der vorbildlichen Internetseite, die Ausschilderung zum Platz, das Wettkampfgelände, die Verpflegung und natürlich die Zwei-Pfeil Wertung fand ich sehr gut. Mit den 3D-Tieren habt ihr einen sehr guten Griff gemacht. Das Material der Tiere ist hervorragend. So leicht möchte ich immer Pfeile ziehen können,sogar bei dem Regen war es kein Problem."
Dirk Stuckmann (Bogensportzentrum Hochrhein)

„Die Pfeile ließen sich übrigens recht gut ziehen, zumindest haben meine Gruppenmitgliederinnen keine Probleme gehabt, meine Stäbchen zu ziehen, was mir selbst bei vielen 3D-Tieren schon öfter den Schweiß auf die Stirn getrieben hat."
Sabine Hammer (COC Team Dortmund)

„Ob Amateur oder Profi, dieses Turnier lockt die Topschützen beider Lager an. In Zukunft wird das 3D MASTERS einen Kultstatus erlangen, der in der gesamten Republik gefehlt hat. Ein Event mit Zukunft!"
Andreas Gotthardt (Team AG)

Das Wertungsprinzip ist Klasse. Es gibt auch einem eingefleischten Fitaschützen die Chance Schätzfehler durch Präzision zu kompensieren. Trotz hoher Pfundzahlen einiger Compoundschützen liessen sich die Pfeile leicht ziehen - ein Plus für die ELEVEN 3D-Ziele.
Uli Gobel (SV Union Seesen 03)

Mir gefällt das verbandsübergreifende Prinzip des 3D MASTERS. Auch die 3D Tiere sind mir positiv aufgefallen.
André Grawinkel (Sherwood BSC)

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